Soziales Feld

Der Begriff Feld wird in der allgemeinen Feldtheorie des französischen Soziologen Pierre Bourdieu verwendet und beschreibt eine Struktur oder Konfiguration objektiver Beziehungen zwischen mehreren Akteuren, die auch eine Dynamik und eine Geschichte hat. In einer Gesellschaft existieren mehrere relativ autonome Felder, wobei jedes Feld eine relativ abgrenzbare Funktion in der Gesellschaft einnimmt (z. B. Justiz, Gesundheit, Wirtschaft, Religion, Kunst, Literatur), jedoch nicht die Geschlossenheit von (Sub-)Systemen aufweist, wie sie von der Systemtheorie postuliert wird. Für Bourdieu hat die grundlegende Funktionsweise von Feldern auf der strukturellen Ebene (nicht auf der inhaltlichen) klare Regeln und Gemeinsamkeiten, die die Interaktionen (z. B. Kooperation und Konkurrenz) der Akteure steuern. In seiner Feldtheorie, manchmal auch allgemeine Feldtheorie genannt, beschreibt er diese Gemeinsamkeiten, die in allen Feldern auftreten.[1] Die Feldtheorie bietet daher ein Gerüst an Konzepten und Theoretisierungsvorschlägen zur Analyse von einzelnen gesellschaftlichen Feldern.

Für die spezielle Funktionsweise von einzelnen Feldern, siehe: Politisches Feld, Literarisches Feld.

  1. Rainer Diaz-Bone: Kulturwelt, Diskurs und Lebensstil: Eine diskurstheoretische Erweiterung der Bourdieuschen Distinktionstheorie. VS Verlag, Wiesbaden 2010, S. 49.

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search